Persönlich - Aus meinem Tagebuch

Ich wohne in einem kleinen Hotel im Diplomatenviertel. In dieses kommt man nur über Checkpoints hinein oder hinaus. Der nächste Checkpoint ist dann gleich beim Hoteleingang: Personenund Gepäckkontrolle wie am Flughafen. Etwas lazy gehandhabt, aber immerhin. Am Eingang steht auch ein gfürchig aussehender Mann mit Pumpgun unter dem Arm. Das Essen ist ziemlich gut. Auf Wunsch kann es sehr scharf werden, manchmal auch ungefragt.

Mein Auftrag ist spannend, aber auch ziemlich komplex. Meine Erfahrung in diesen Dingen kommt mir durchaus zugute. Unser Auftraggeber schraubt ständig an unserem Mandat. Wir müssen uns immer wieder neu einstellen. Mit dem russischen Teamleader verstehe ich mich glücklicherweise sehr gut.

Die Flüchtlingskrise auf Cox’s Bazar’s Halbinsel verschärft sich jeden Tag. Bis Ende nächster Woche rechnet man mit einer Erhöhung der Anzahl Flüchtlinge bis auf rund 850’000. Der UNOGeneralsekretär und frühere Hochkommissar für die Flüchtlinge sagte gestern bei der BBC, dass er noch nie eine Flüchtlingssituation erlebt hätte, die so schnell gewachsen sei. Vorgestern hat die Premierministerin erstmals öffentlich bekannt, dass Bangladesch von einer schweren Krise betroffen sei. Von Flüchtlingen redet sie nicht. Sie müssten ohnehin gleich wieder zurück…, woran in betroffenen Kreisen der nationalen und internationalen Hilfsgemeinschaft niemand so richtig glauben mag. Usw, usf.

Ich wünsche Ihnen allen einen guten Rutsch und alles Gute im neuen Jahr.

Dr. Arnold Egli, Präsident Kirchenpflege




Zwei Youtube Filme zur Flüchtlingskrise in Cox’s Bazar:
» Film 1
» Film 2

Die letzten " Persönlich" Texte: