Persönlich - Steine

Es kommen Erinnerungen hoch: der kleine Heinzli das erste Mal barfuss an einem steinigen Badestrand am Bielersee. Später dann mit meinem Vater das Üben vom «schiffere» an einem kleinen Bergsee. Im jungen Erwachsenalter der Ehrgeiz, am schnellsten und ohne Gesichtsregungen über spitze Schottersteine zu laufen. Das Aufschichten von passenden Steinen um ein wärmendes Feuer in der Einsamkeit des Onsernonetals. Die Möglichkeit, auf Wanderungen Steine zu sammeln mit speziellen Formen (Herz, Kugel, Kegel, Loch) und Strukturen (Kreuze, Ringe, Schichten).

Zunehmend macht mir Freude, wenn ich an Flussufern kunstvoll aufgeschichtete Steinsäulen sehe. Sorgfältig und mit innerer Sammlung physikalisch stimmig ausgewählt und behutsam auf die jeweiligen Spitzen gestellt. Schön. Es ist nicht neu, dass Menschen «Steinhaufen» aufrichten. Es waren und sind Orte, an denen Menschen nachdenken und feiern. Nachdenken über das, was ihre Gottheit hier und anderswo getan hat und tut. Feiern, weil ihre Gottheit das tut – oder tun sollte – was Menschen sich erhoffen und wünschen.

Als Christ sind mir die steinernen Denkmale der jüdischen Geschichte und die Altäre in christlichen Kirchen näher als die Steinkreise im Norden. Sie führen mich zur Frage, wo ich in Stäfa Steinhaufen errichten kann, weil mir da Gott Wegweisung, Trost, Zuspruch und Korrektur war – wo ich in Stäfa Gott erfahren habe. Diese Geschichten werde ich aber selber verwalten.

Heinz Wilhelm, Sozialdiakon





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